Aesmadon

Geschichte

Vor ungefähr 1.000 Jahren fand das Martyrium dieser menschlichen Nachfahren seinen Ursprung. Einst in den Regionen Devron, Aurealid und Greoris beheimatet, begannen unzählige von ihnen einer unbekannten Krankheit anheim zu fallen. Sowohl große Städte als auch Gemeinden und Dörfer in ländlichen Gegenden waren betroffen, doch niemand vermochte eine Heilung zu finden. Zunächst klagten die Männer, Frauen und Kinder nur über ein leichtes Unwohlsein, vergleichbar mit einem Schnupfen. Wenige Nächte später zeichneten sich gleichwohl auf einmal bläuliche Verfärbungen und hornartige Wucherungen auf ihrer Haut ab. Am Ende breitete sich ein Etwas im Fleisch der Betroffenen aus, das die Gliedmaßen auf schmerzhafte Art und Weise verfaulen ließen. Aus Sorge davor, eines Tages selbst Opfer einer solchen Verstümmelung zu werden, welche damals oft ein Leben in Armut bedeuten konnte, wurden die Erkrankten in das Ödland Kygras gebracht. Jene, die sich weigerten, wurden außerhalb der bewohnten Gebiete getötet und ihre Leiber in den Flammen der Furcht verbrannt. Einige gehen davon aus, dass vielen Leidenden in den umliegenden Dörfern nicht einmal eine Wahl gelassen worden ist, sondern diese heimlich gemeuchelt wurden.

Doch ihr Elend sollte noch kein Ende finden. Die wenigen Überlebenden, welche es überhaupt bis nach Kygras schafften, fanden aufgrund der Hitze und Dürre einen raschen Tod. Erst als sich die Askrenia ihrer annahmen und sie mit dem Notwendigsten versorgten, wendete sich ihr Schicksal. Nach anfänglichem Misstrauen seitens des unterirdisch weilenden Volkes, begann sich schließlich eine lose Freundschaft zu entwickeln. Nachdem die Erkrankten für eine Weile Unterschlupf in Avaskalon fanden, stießen sie irgendwann auf verarbeitete Metallteile und einem ganzen Flickwerk aus sonderbaren Materialien in den Minen von Doth. Diese sollten die Ära der Aesmadon einläuten.

Aussehen

Obgleich einige Aesmadon, wie die übrigen Nachfahren der Menschen auch, über die Zeit hinweg dunkelrote Augen entwickelt haben, weisen sie gleichwohl häufiger eine braune Iris auf. Zudem hat ihre Haut aufgrund der unwirtlichen Lebensbedingungen in Kygras einen dunkleren Farbton angenommen, die sie besser vor den Auswirkungen der prallen Sonne zu schützen vermag. Das jedoch auffälligste Merkmal dieses Volkes stellen fehlende Gliedmaßen dar. Sowohl das magische Wirken der Askrenia als auch die technische Versiertheit der Aesmadon verhalf Letzteren dazu, Prothesen aus Metall zu entwickeln, welche mit den Nerven verbunden sind. Trotz ihrer physischen Einschränkung gibt es kein von Menschen abstammendes Volk, das so widerstands- und leistungsfähig ist wie sie.

Wesen

Aesmadon sind neugierige, findige Geschöpfe des Verstandes, obschon sie nicht minder hitzköpfig und stur wie starre Felsen sein können. Sie sind Wesen, die niemals aufgeben, egal wie misslich ihre Lage auch scheinen mag. Getrieben von einem unstillbaren Wissensdurst und ihrem inneren Feuer, bewegen sie sich immer öfter zwischen alten Tradition und technischen Errungenschaften.

Gesellschaft

Die Hierarchien innerhalb der Gemeinschaft sind noch recht stark ausgeprägt, obgleich sich diese Strukturen allmählich zu lösen beginnen. Ähnliches trifft auch auf die Rollenverteilung zu, wo Frauen sich in der Regel um das Haus und um die Kinder kümmern, während Männer für den Schutz ihrer Familie und dem Erwerben von Brot zuständig sind. Ausnahmen scheinen selten zu sein, werden jedoch murrend akzeptiert. Religiös geprägt sind die Aesmadon nicht, im Gegenteil. Ihrer Ansicht nach kann nichts existieren, was nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen ist.

Handwerk und Begabungen

Der Einfallsreichtum jener Männer und Frauen ist selbst über die Grenzen von Tyredynn hinweg bekannt – trotz ihrer unfreiwillig gewählten Abgeschottenheit. Viele Erfindungen stammen aus den Händen der Aesmadon. Diese sind in einigen Regionen des Landes sogar so gefragt, dass manche Städte bereitwillig horrende Summen für den Transport der Gegenstände bezahlen. Das ist unter anderem auch einer der Gründe, weshalb sich zahlreiche Handwerker, Händler und Leibwächter in ihren Reihen befinden.